Die Bogie-Bahn an der Endstation Höntrop Kirche (88, GT6, Duewag 1969)
Die Verkehrshistorische Arbeitsgemeinschaft BOGESTRA e.V. (VhAG) in Bochum hat mit der „Bogie-Bahn“ einen ausgezeichneten Partywagen im Bestand. Er entstand 1988 durch Umbau eines Duewag GT6, der dabei eine Bar mit Kühlschrank, eine Musikanlage und Partybeleuchtung erhielt. Der Wagen mit der heutigen Betriebsnummer 88 war 1969 als einer der letzten GT6 für die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen (BOGESTRA) gebaut worden. Ursprünglich trug er die Nummer 48. Von diesem Typ hatte der Betrieb von 1957 bis 1969 insgesamt 91 Exemplare beschafft. Die sechsachsigen Gelenktriebwagen prägten bis in die 1980er Jahre des Bild der Straßenbahn in Bochum, Gelsenkirchen, Herne und Witten. Auch bei anderen Betrieben im Ruhrgebiet waren diese charakteristischen Fahrzeuge im Einsatz.
Die Bogie-Bahn kann für Feiern gemietet werden, wobei dann das Meterspurnetz der BOGESTRA befahren wird. Je nach Betriebslage kann das Team der VhAG dabei auf individuelle Routenwünsche der Besteller eingehen. Diese Gelegenheit haben wir 21. Juni 2025 genutzt. Die Fahrt führte uns vom Betriebshof Engelsburg zunächst zur Endstation Höntrop Kirche.
Gruppenfoto von Folke Brockmann, Höntrop Kirche
Folke Brockmann, der die Ehrenamtlichen der VhAG unterstützte, machte dort für uns dieses Gruppenfoto im perfekten Abendlicht.
Begegnung mit dem Linienwagen 136 (Variobahn, Stadler 2019)
Nachdem der Linienwagen der 310 abgefahren war, ging es auch für unsere Sonderfahrt weiter. Sie führte durch den 2006 fertiggestellten dritten Stammstreckentunnel mit den U-Haltestellen Bochumer Verein/Jahrhunderthalle, Rathaus (Süd), Hauptbahnhof (untere Ebene) und Lohring zunächst auf die Stichstrecke zum O-Werk im Stadtteil Laer.
Zwischenhalt am O-Werk
Dabei handelt es sich um die jüngste Strecke der BOGESTRA. Sie wurde im Januar 2023 eröffnet und erschließt das Gelände des 2014 geschlossenen Opelwerks. Seither wurde dort ein Gewerbegebiet mit Arbeitgebern aus der Logistikbranche, dem Dienstleistungswesen und der Forschung aufgebaut, das mittlerweile mehr als doppelt so viele Arbeitsplätze bietet als das Automobilwerk zuletzt noch hatte.
Zwischenstopp an der Endhaltestelle O-Werk
Von dort ging es auf der Überlandstrecke auf dem Mittelstreifen der B226 in den Stadtteil Langendreer und weiter in Richtung Witten.
Rangiermanöver in Witten
Pause an der Haltestelle Witten Rathaus, Blick Richtung Heven Dorf
Dort wurde an der Haltestelle Rathaus eine weitere Pause eingelegt. Dabei rangierte das Personal den Wagen über einen Gleiswechsel aufs Gegengleis, um den Linienwagen vorbeizulassen.
Witten Rathaus, Blick Richtung Bochum
Zum Abschluss ging es auf der Strecke nach Heven Dorf noch bis zur Haltestelle Friedrich-List-Straße. Die Strecke ist ab der Haltestelle Bahnhofstraße am Ende der Fußgängerzone eingleisig mit Ausweichen an der Hans-Böckler-Straße und an der Haltestelle Heven Hellweg.
Kurzer Fotohalt an der Haltestelle Friedrich-List-Straße in Witten
Nach einem kurzen Halt zum Wenden machten wir uns dann auf den Weg zurück. An dieser Stelle noch einmal ein ganz großes Dankeschön an das Team der VhAG, das uns diesen wunderbaren Ausflug ermöglicht hat. Ihr wart super!