Die Straßenbahn Besançon in der Region Bourgogne-Franche-Comté ist einer der jüngsten und auch einer der kleinsten Betriebe in Frankreich. Die heutige normalspurige Straßenbahn wurde 2014 eröffnet, nachdem es von 1897 bis 1952 schon einmal ein meterspuriges Netz gegeben hatte. Sie besteht aus einer rund 13,5 Kilometer langen Strecke vom Stadtteil Hauts-du-Chazal im Südwesten über die Innenstadt bis in die Nachbargemeinde Chalezeule im Nordosten. Ein Abzweig mit rund einem Kilometer Länge führt zum Bahnhof Besançon Viotte. Bis auf einen kurzen Abschnitt im Norden sind die Strecken durchgehend zweigleisig.
Zum Einsatz kommen 19 dreiteilige Urbos von CAF in markanter türkiser Farbgebung. Die Fahrzeuge tragen alle Namen bedeutender Persönlichkeiten der zum Zeitpunkt der Beschaffung noch unabhängigen Region Franche-Comté. Mittlerweile stoßen die Dreiteiler häufig an ihre Kapazitätsgrenzen; eine geplante Verlängerung eines Teils der 24 Meter langen Fahrzeuge um zwei Segmente auf 36 Meter durch den Hersteller kam nicht zustande. Daher wurden 2023 in einer gemeinsamen Bestellung mit den Straßenbahnbetrieben von Brest und Toulouse fünf 32,5 Meter lange Alstom Citadis in Auftrag gegeben. Sie werden im Jahr 2025 erwartet.
Betreiber der Straßenbahn Besançon ist die Keolis-Tochter Besançon Mobilités. Vermarktet wird sie gemeinsam mit dem Busnetz unter dem Namen Ginko.
In der Innenstadt
Im Gegensatz zu der historischen Straßenbahn Besançon durchquert die neue nicht direkt die engen Altstadtgassen, sondern führt am Fluss Doubs entlang. Dieser wird zudem insgesamt viermal gequert.
Wagen 812 (Urbos 3, CAF 2013) auf der Pont de Battant
Im unmittelbaren Stadtzentrum überquert die Trasse auf der Pont de Battant den Doubs, um danach südwärts ein Stück weit parallel am Ufer entlang zu führen.
Wagen 806 (Urbos, CAF 2013) auf dem Place de la Révolution vor dem Museum für Kunst und Archäologie
Nördlich davon verläuft die Strecke über den Place de la Révolution und quert kurz darauf noch einmal den Doubs auf der Pont de la République. Kurz darauf gabelt sie sich in der Avenue Sadi Carnot in die beiden nördlichen Äste.
Der Ast zum Bahnhof Viotte
Zum Bahnhof Viotte geht es entlang der Avenuel Sadi Carnot bergauf. Die Straßenbahn Besançon hat weitgehend einen eigenen Gleiskörper.
Wagen 808 (Urbos 3, CAF 2013) kommt in der Avenue Sadi Carnot vom Bahnhof Viotte herunter.
Nach einer rund einen Kilometer langen Steigungsstrecke wird der Bahnhofsvorplatz mit der Endhaltestelle Gare Viotte erreicht.
Wagen 813 (Urbos 3, CAF 2013) biegt in die Avenue de la Paix ein und wird gleich die Endhaltestelle Gare Viotte erreichen.
Kurz hinter der Endhaltestelle befindet sich eine Wendeanlage.
Der Nordast in Richtung Chalezeule
Die Linie 1 führt von der Abzweigung weiter in Richtung Norden bis in die Nachbargemeinde Chalezeule. Dabei wird am Rande der Innenstadt die Eisenbahnlinien nach Belfort und Le Locle unterquert, worauf sich ein kurzer Überlandabschnitt anschließt.
Wagen 819 (Urbos3 , CAF 2014) hat die Haltestelle Brûlefoin verlassen und unterquert die Eisenbahnlinie Besançon – Le Locle.
Wagen 819 (Urbos 3, CAF 2014) auf dem Wiesengleis entlang der Rue Georges Oudot
Ab der Haltestelle Brûlefoin hat die Strecke ein Stück weit regelrecht dörfliches Flair. Die Haltestelle Les Vaîtes liegt mitten im Grünen.
Wagen 819 (Urbos 3, CAF 2014) hat auf dem Weg südwärts gleich die Haltestelle Les Vaîtes erreicht.
Wagen 804 (Urbos 3, CAF 2023) auf dem eingleisigen Abschnitt in der Ortsdurchfahrt des Stadtteils Palente
Im Stadtteil Palante zwischen den Haltestellen Croix de Palente und Lilas ist die Strecke eingleisig, wobei die Ortsmitte durchfahren wird. Hinter der Haltestelle Orchamps, an der Anschluss zu zahlreichen Buslinien besteht, geht es dann hinunter in Richtung Chalezeule.
Wagen 808 (Urbos 3, CAF 2013) an der Endhaltestelle Chalezeule
Die Endhaltestelle befindet sich bei einem Einkaufszentrum auf dem Gebiet der Gemeinde Chalezeule. Der Ort selbst liegt etwa einen Kilometer südöstlich von hier.
Der Südast nach Hauts-du-Chazal
Die Strecke vom Stadtzentrum nach Süden verläuft zunächst entlang des Doubs, um diesen dann nach rund einem halben Kilometer auf der Pont de Canot erneut zu überqueren.
Wagen 806 (Urbos 3, CAF 2013) auf der Avenue du 8 Mai 1945
Im Folgenden umfährt die Strecke den am Fluss gelegenen Parc Chamars und passiert das Anästhesiemuseum und das Finanzamt, bevor der Doubs ein viertes Mal überquert wird.
Wagen 804 (Urbos 3, CAF 2013) auf der Pont Charles de Gaulle, im Hintergrund die Zitadelle
Die Brücke ist wie die Straße nach Charles de Gaulle benannt. Im Hintergrund ist die Zitadelle von Besançon auf der Anhöhe zu sehen. Direkt hinter der Brücke steigt die Strecke steil an.
Wagen 818 (Urbos 3, CAF 2014) auf den Boulevard Charles de Gaulle.
Von hier führt die Strecke weiter durch Wohnblocksiedlungen bis zur Endhaltestelle Hauts-du-Chazal.
Die Aufnahmen entstanden am 19. Mai 2024.